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Das erste Safety
Car der Formel1:
Das erste Safety Car (welches
man allerdings in amerikanischer Tradition damals noch Pace Car
nannte) war ein Porsche 914, der beim
Großen Preis von Kanada 1973 eingesetzt wurde.
Damals war dieses Fahrzeug noch mit zwei gelben Fahnen markiert
(anstelle der heute üblichen Blinkleuchten).
Der Auftritt dieses Fahrzeugs war kurz und spektakulär,
stellte allerdings kein gelungenes Debüt dar - das Fahrzeug
reihte sich durch einen
Fehler der Rennleitung an siebter Stelle ein, anstatt sich vor
den Führenden zu setzen, und rief so mehr Verwirrung hervor,
als es
Nutzen bringen konnte.
Auch in der CANAM-Serie (Laguna
Seca) und als Startfahrzeug in der Interserie beim Lauf 1972
auf dem Norisring in Nürnberg zeigte der 914er Flagge:

Weitere Bilder die den 914-er als Safety / Pacecar am Norisring
und Daytona zeigen (Vielen Dank an Nikolaus Straub vom 914-6
Club)









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Der 914/6 als
ONS-Staffel R Einsatzfahrzeug:
Anfang der 70er Jahre begann die Sicherheit ein Problem zu werden.
Der technische Fortschritt machte die Autos immer schneller.
Da reichte es nicht mehr aus, dass Staubkappen durch Sturzhelme,
Fangzäune durch Leitplanken und lässige Overalls
durch feuerabweisende Schutzanzüge ersetzt wurden. Auch
die Streckenposten am Rand der Rennstrecken waren im Ernstfall,
weil nicht
entsprechend ausgebildet und ohne die nötige Ausrüstung,
schnell überfordert.
Oft kam Hilfe zu spät, weil wertvolle Zeit verging, bis
die Helfer im Falle eines Falles am Unfallort waren.
Vor allem natürlich dann, wenn Feuer im Spiel war.
Als Lösung für diese Probleme, wurde nach einer Idee
von Herbert Linge (damaliger Fahrervertreter),
1972 von der ONS eine
mobile Rettungstruppe ins Leben gerufen .
Einfach war die Sache nicht, denn finanzielle Mittel, um Ausrüstung
und Fahrzeuge zu kaufen, gab es nicht.
Also reisten Herbert Linge und Sigismund von Kahlen im Winter
1972/1973 quer durch Deutschland und klopften bei der Industrie
an.
Mit Erfolg: Die Idee, eine mobile Rettungsstaffel zu gründen,
erwies sich als so zugkräftig, dass die angesprochenen Unternehmen
spontan
ihre Hilfe zusagten, woran sich bis heute noch nichts geändert
hat.
Mit Unterstützung der Automobil- und Zubehörindustrie
waren knapp zwölf Wochen ausreichend, um eine schlagkräftige
Flotte von
14 Fahrzeugen auf die Räder zu stellen.
Die Prunkstücke waren die
zwei R-Wagen vom Typ Porsche Carrera und Porsche 914/6 im vollen
Renntrimm und jederzeit bereit, i
im Rennen ohne Behinderung der Teilnehmer mitzufahren.
Beide Fahrzeuge waren mit Spezialwerkzeugen, Funk und einer eigens
entwickelten Feuerlöschanlage ausgerüstet .
Der R-Wagen ist mit einem qualifizierten
Fahrer und Arzt besetzt und folgt dem Feld in den ersten Runden
nach dem Start, bis sich das
Starterfeld entzerrt hat, um in dieser erfahrungsgemäß
unfallträchtigen Phase direkt Ersthilfe leisten zu können.
Der 914/6 wurde von Herbert Linge gefahren.
Die Premiere der damaligen ONS-Staffel, war das Jim-Clark-Gedächtnisrennen
auf dem Hockenheimring im April 1973.
Die ONS-Staffel kam nicht nur
auf den deutschen Rennstrecken zum Einsatz, sondern leisteten
ihren Dienst weltweit auf nahezu allen
bekannten Rennstrecken. Die ONS-Staffel und speziell auch der
914/6 haben so manchen Rennfahrern das Leben gerettet.
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